Japanischer Whisky – das Beste aus diesem Land
Wenn man Whisky sagt, denkt man wahrscheinlich nicht zuerst an Japan. Dennoch hat dieses weit entfernte Land in den letzten Jahren in der Beliebtheitsskala ganz oben gestanden und bei internationalen Wettbewerben gepunktet. Wenn Sie noch nicht in den Genuss gekommen sind, dann sind Sie hier genau richtig. In den folgenden Zeilen weihe ich Sie nicht nur in die Geheimnisse dieser unerwarteten Paarung ein, sondern gebe Ihnen auch Tipps zu japanischen Whiskys, die definitiv eine Sünde wert sind.
In Anbetracht der relativ kurzen Tradition der Whiskyherstellung in Japan (zumindest im Vergleich zu Schottland oder Irland) ist es vielleicht nicht verwunderlich, dass es nur sehr wenige Marken und Brennereien auf dem Markt gibt. Zu den bekanntesten gehören die Destillerien Suntory und Nikki, deren Produktion in meine Rangliste aufgenommen wurde.
Welches sind die besten japanischen Whiskys?
1. Nikka from the Barrel
Wenn Sie ein eingefleischter Minimalist sind, wird Ihnen dieser Whisky auf den ersten Blick ins Auge fallen. In einem schwarzen Geschenkkarton mit einem minimalistischen Etikett aus strukturiertem Papier befindet sich eine ähnlich schlichte Flasche, die eher an eine Medizinflasche als an eine Spirituose erinnert. Doch gerade in der Einfachheit des Designs liegt der Charme von Nikka from the Barrel.
Die Spirituose selbst ist eine Mischung aus Malz- und Getreide-Nikka-Whisky aus den Brennereien Yoichi und Miyagakyo, der anschließend drei bis sechs Monate in Sherry- und Bourbonfässern reift. Der Whisky hat mit 51,4 % einen etwas höheren Alkoholgehalt als Sie es vielleicht von Whisky gewohnt sind.
Farbe, Geschmack und Aroma von Nikka from the Barrel
Dank des schlichten Designs der Flasche ohne unnötigen Schnickschnack bietet sie einen schönen Blick auf die honiggoldene Farbe der Spirituose. Das Aroma besteht hauptsächlich aus frischem Obst, begleitet von Noten von Schnittblumen und Gewürzen. Ähnliche Akzente spiegeln sich im Geschmack wider, wo sie durch Vanille und süßes Karamell angenehm ergänzt werden. Der Abgang ist lang und würzig mit einem Hauch von Eiche.
2. Nikka Coffey Malt
Wenn Sie Single Malt Whiskys gegenüber Blended Whiskys bevorzugen, ist Nikka Coffey Malt definitiv nicht der richtige Schritt. Seinen Namen hat er von den Pot Stills, die in den 1960er Jahren aus Schottland nach Japan gebracht wurden und in denen er destilliert wird, und die wiederum nach ihrem Erfinder, Aeneas Coffey, benannt sind. Interessant ist, dass der Whisky selbst zwar aus gemälzter Gerste hergestellt wird, die Destillate in dieser Anlage aber in der Regel aus Mais gewonnen werden. Der Whisky mit einem Alkoholgehalt von 45 % wird dann in Eichenfässern gereift, die ihm einen komplexen, samtigen Geschmack verleihen.
Farbe, Geschmack und Geruch von Nikka Coffey Malt
Der wunderschön honiggoldene Whisky besticht durch ein sauberes, frisches Aroma mit einem Hauch von Gewürzen und Zitrone, begleitet von einem ähnlich frischen, zitrusartigen Geschmack. Der Abgang ist besonders lohnend, mit Noten von Orange, Zitrone, Gewürzen und Eiche.
3. Nikka Yoichi Single Malt
Den letzten Platz auf meiner Liste nimmt der Single Malt Yoichi ein, der ebenfalls zur Marke Nikka gehört. Er unterscheidet sich von den oben genannten Whiskys vor allem durch das gold-blaue Design der Flasche, des Etiketts und der Verpackung, das mehr an die klassischen Flaschen erinnert, die wir z. B. von Scotch gewohnt sind – aber natürlich gibt es einen klaren Hinweis auf seinen japanischen Ursprung in Form von japanischen Schriftzeichen und Origami-Design auf der Geschenkverpackung.
Yoichi, im Englischen als Joichi übersetzt, bezieht sich auf eine der beiden Nikka-Brennereien auf der nördlichen Insel Hokkaido, deren Klima übrigens dem von Schottland sehr ähnlich ist. Interessant ist auch, dass die Brennerei bei der Herstellung dieses Whiskys nach traditionellen Methoden vorgeht, einschließlich der manuellen Zugabe von Holzkohle unter der Brennblase.
Farbe, Geschmack und Aroma Nikka Yoichi Single Malt
Dank der traditionellen Methode der Whiskyherstellung hat er eine ausgeprägte Rauchnote, sowohl im Aroma als auch im Geschmack. Es gibt auch Noten von Torf, Zitrusfrüchten und Blumen, die ziemlich typisch für Nikka-Whiskys sind. Im langen, samtigen Abgang kann man Noten von reifen Früchten, Kräutern, Salz und Gewürzen genießen.
Woher kommt der japanische Whisky?
Wie bereits erwähnt, hat Whisky in Japan keine lange Tradition – er wurde erst im 20. Jahrhundert eingeführt. Das soll nicht heißen, dass die Umstände der Entstehung des japanischen Whiskys uninteressant sind, ganz im Gegenteil.
Zwei Männer standen hinter der Gründung der ersten beiden Whiskybrennereien in Japan: Shinjiro Torii, der Apotheker, der als erster die Idee hatte, in Japan europäische Liköre herzustellen, und der Geschäftsführer seiner Brennerei, Masataka Taketsura, der auf eine Studienreise nach Schottland, genauer gesagt nach Glasgow, geschickt wurde (und übrigens in Schottland heiratete).
Nach der Einführung der Suntor-Brennerei trennte er sich jedoch von Torii und baute seine eigene Brennerei, die noch heute unter dem Namen Nikka betrieben wird. Obwohl im 20. Jahrhundert viele andere Brennereien in Japan gegründet wurden, sind heute praktisch nur noch die großen Whiskyhersteller Suntoru, Nikka und Chichibu in Betrieb.
Und wie unterscheidet sich japanischer Whisky von schottischem? Zunächst einmal in der Vielseitigkeit der einzelnen Brennereien. Dank eines fast wissenschaftlichen Ansatzes bei der Destillation kann jede Brennerei eine breite Palette von Whiskys herstellen, was bedeutet, dass sie keine Whiskys für Blends von anderen Brennereien kaufen muss, wie es beispielsweise in Schottland der Fall ist.
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